Technologie der Zukunft bald in Polen. Kohlenstoffnanostrukturen werden durch eine internationale Zusammenarbeit hergestellt. Die JSW Innowacje SA und die AGT Management & Engineering AG in der Schweiz haben heute einen Kooperationsvertrag zur Entwicklung und Implementierung von Produktionstechnologien für Kohlenstoffnanostrukturen unterzeichnet.
Dieses innovative Projekt setzt die Herstellung von Kohlenstoffnanostrukturen einschließlich Kohlenstoffnanoröhren unter Verwendung der AGT Technologie voraus, die eine Umwandlung der Ausgangsprodukte (Grubenmethan, Erdgas, Ersatzbrennstoff und Kunststoff) bei niedriger Temperatur und eine chemische Dampfphasenabscheidung unter Verwendung von Katalysatoren umfasst.
Die Kooperationsvereinbarung sieht die Umsetzung des CNT-Projekts (Carbon Nanotubes) in drei Stufen vor. Zunächst werden Forschungen und Analysen in Bezug auf die von AGT angebotenen Nanocarbon-Technologie durchgeführt, um die Wirksamkeit im industriellen Maßstab zu überprüfen. Dieser Teil wird an der St. Andrews University in Schottland mit einem externen Partner, der Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG, durchgeführt, der die technische Infrastruktur bereitstellt. Anschließend wird gemeinsam mit JSWI und AGT eine Zweckgesellschaft errichtet, um das Projekt weiterzuentwickeln. Auf dem postindustriellen Gelände der ehemaligen Kokerei Dębieńsko in der Woiwodschaft Śląskie wird im zweiten Schritt die erste Produktionslinie für Kohlenstoffnanostrukturen gebaut. Letztendlich werden zusätzliche Produktionslinien für Kohlenstoffnanostrukturen in der Zweckgesellschaft gebaut. „Unser Ziel ist es, das Produktportfolio der JSW-Gruppe um hochverarbeitete Materialien für den Umweltschutz und spezielle Anwendungen zu erweitern“, sagt JSW-Präsident Daniel Ozon.
Was sind Kohlenstoffnanostrukturen?
Es ist eine der Formen von Kohlenstoff-Hohlzylindern, bei der Wände aus einem aufgerollten Graphen (einatomige Graphenschicht) aufgebaut sind. Einwandige Kohlenstoffröhrchen, das heißt in Zylinder aufgerolltes Graphen, können einen Durchmesser von 1 bis 1,5 nm haben. Es werden auch doppelwandige und mehrwandige Nanoröhren hergestellt. Sie sind extrem leicht, aber sehr langlebig, sogar einhundert Mal mehr als Stahl, und sie sind ausgezeichnete Wärme- und Stromleiter. Carbon-Nanostrukturen verbessern die Eigenschaften von Materialien, verbessern ihre Haltbarkeit und verringern ihren Verschleiß. Ein verlängerter Lebenszyklus des Materials macht es umweltfreundlicher, indem es die Abfallmenge reduziert. Sie werden auch zu Baumaterialien hinzugefügt, um ihr Gewicht zu reduzieren, was unter anderem in der Automobilindustrie äußerst wichtig ist und zur Verringerung der Abgasemissionen beiträgt. Kohlenstoffnanostrukturen werden hauptsächlich in der Elektronik (28% der Produktion), Energie (22%), in Kunststoffen und Verbundstoffen (17%) sowie in der akademischen Forschung (12%) eingesetzt.
Die Vertragsparteien gehen davon aus, dass die Produktion im ersten Schritt 100 Tonnen erreichen wird, was einige Prozent der weltweiten Produktion von Nanostrukturen ausmachen wird. Derzeit beträgt der Wert dieses Marktes weltweit 1,25 Milliarden USD, und bis 2025 wird ein jährliches Wachstum von 17,9 Prozent erwartet. Die größten Produzenten sind das Artema (Frankreich) mit 400 Tonnen, Nanocyl (Belgien) ebenfalls 400 Tonnen und der Deutsche Konzern Bayer mit 250 Tonnen.